Nach erfolgreicher Ausschreibung von Lastflusszusagen ist die Versorgungssicherheit im Gasfernleitungsnetz in Baden-Württemberg für den kommenden Winter weitgehend gesichert.
Für das Kalenderjahr 2018 ist die Nachfrage nach Gastransportkapazitäten im Fernleitungsnetz der terranets bw um 4 % auf eine Rekordhöhe von 26,2 GWh/h gestiegen. Dadurch erhöhte sich die Diskrepanz zwischen der erforderlichen Ausspeisekapazität und der gesicherten Einspeisekapazität, es entstand eine Kapazitätslücke. Um diese Lücke zu schließen, sind Lastflusszusagen (LFZ) zur Erhöhung der Einspeisung und Abschaltverträge in nachgelagerten Netzen (LiFA) zur Reduzierung der Ausspeisung notwendig. Die Außerbetriebnahme der TENP I im Rahmen von Instandhaltungsarbeiten hat zu einer erheblichen Reduktion der verfügbaren Transportkapazität im vorgelagerten Leitungssystem geführt und damit die Beschaffung der LFZ erschwert.
Die zweite LFZ-Ausschreibung war nun erfolgreich: Ein großer Teil der Kapazitätslücke kann durch hinreichende Angebote von LFZ geschlossen werden. Allerdings: Die Entspannung ist nur kurzfristig für das Jahr 2018 zu verzeichnen, da LFZ lediglich für ein Jahr verfügbar sind. Außerdem sind LFZ komplexer in der Handhabung als in den vergangenen Jahren, da nun eine Vielzahl von Angeboten in unterschiedlichen Flussrichtungen vorliegen.
Über erfolgreiche LFZ-Ausschreibung hinaus ist LiFA als wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Kapazitätssituation weiter notwendig, um die restliche Kapazitätslücke zu schließen. Die hohe Abhängigkeit von LFZ stellt darüber hinaus ein Risiko für die Versorgungssicherheit dar, welches erst durch Netzausbaumaßnahmen und damit einhergehende feste Kapazitätszusagen beseitigt werden kann.