"Die SPO gelingt nur mit einem starken Team im Rücken"

Seit 2021 ist Christian Koch Teil des SPO-Projektteams. Als Inhaber der K-PI Projekt GmbH und Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft (ARGE), die sich für die Planung der SPO gegründet hat, übernimmt er gemeinsam mit seinen Kolleg:innen die technische Planung. Sie arbeiten von den Entwürfen- über die Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis hin zur Ausschreibung und Vergabe aller Leistungen an jedem Schritt für die SPO mit. Im Interview gibt Christian Koch Einblicke in seine Arbeit, erzählt was die Planung der 117 Kilometer langen Trasse besonders macht und welche Herausforderungen das Team meistert.

Christian Koch, was ist Ihre Aufgabe im SPO-Projektteam?
Gemeinsam mit Sven Horn, Projektleiter und Ansprechpartner für die Planung der SPO bei terranets bw, steuere ich die technische Planung innerhalb der ARGE, bestehend aus K-PI Projekt GmbH, der Dr. Ing. Veenker Ingenieurgesellschaft mbH sowie der GeoTec Tiemann GmbH. Wir vereinen viele Gewerke, denn bei einem so großen Projekt wie der SPO gibt es einiges zu beachten. Auf 117 Kilometer fließen unter anderem die Ergebnisse der detaillierten Untersuchungen von Natur und Umwelt, sowie die Beschaffenheit des Bodens und des Wassers in die Planung ein, bevor wir den metergenauen Trassenverlauf der SPO festlegen. Hinzu kommt noch die Planung technischer Einrichtungen wie von Gasdruckregel- und Messanlagen am Anfangs- und Endpunkt der SPO, Armaturengruppen entlang der Leitung sowie diverser Sonderbauwerke, wie beispielsweise zur Querung des Main. Diese vielfältigen Aufgaben meistert man nur als Team.

Sie haben bereits an einigen internationalen Infrastrukturprojekten mitgearbeitet. Was macht die SPO besonders?
Jede Trasse ist anders. Bei der SPO ist außergewöhnlich, dass sie auf rund 95 Prozent der Strecke parallel zur bestehenden Mitte-Deutschland Anbindungs-Leitung (MIDAL) verläuft und daher die Belange der Nachbarleitung direkt in die Planung einfließen, wie beispielsweise Sicherheitsaspekte oder der Anschluss nachgelagerter Netzbetreiber. Die entstehende Doppelstruktur schafft eine Chance für die frühzeitige Umstellung der MIDAL auf Wasserstoff. Und da die SPO, wie alle Um- und Ausbauprojekte der terranets bw, auch h2-ready sein wird, kann auch diese Leitung in Zukunft die klimaneutrale Energieversorgung in Deutschland absichern. 

Bei der Planung gibt es einiges zu beachten, wie behalten Sie den Überblick?
Das gelingt nur mit einem starken Team im Rücken und regelmäßigem Austausch. Wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen und stimmen uns eng zu allen relevanten Themen ab. Das gelingt besonders gut, weil sich viele von uns seit Jahren kennen. Die ARGE hat sich bereits in anderen Projekten bewährt und wir schätzen die Zusammenarbeitet.
Alle beteiligten Firmen haben individuell schon einige Projekte mit terranets bw umgesetzt, sodass die Anforderungen und Erwartungen bekannt sind. Ich selbst arbeite bereits seit 2008 regelmäßig mit terranets bw am Gastransportnetz in Hessen und Baden-Württemberg und gestalte damit auch die Energiezukunft aktiv mit.

Was passiert aktuell im SPO-Projektteam?
Ein Großteil der Trassenplanung ist abgeschlossen, jetzt bereiten wir uns auf die Abgabe des Planfeststellungsantrags vor. Wir sammeln alle Unterlagen und fassen die Informationen zusammen, bevor wir im Frühjahr 2025 den Antrag einreichen und die zuständige Behörde den Antrag prüfen kann. 
Parallel arbeiten wir an der Ausführungsplanung, zum Beispiel für Stationen und Sonderbauwerke sowie an den Ausschreibungspaketen, sodass wir auch im Frühjahr 2025 die Aufträge vergeben können. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2026 starten.

Christian Koch, herzlichen Dank für das Gespräch!