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terranets bw stellt seine Planung für eine Trassenführung der SEL über Emmertsgrund/ Lingental vor

Transportnetzbetreiber entscheidet sich für eine Querung mittels Bohrverfahren | Bürger:innen können sich bei einem Infomarkt in Heidelberg am 20. März 2023 informieren

Stuttgart, 15.03.2023. Seit Herbst 2021 befindet sich terranets bw im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung entlang der geplanten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) im Austausch mit Bürger:innen, politischen Vertreter:innen und Fachexpert:innen aus Landwirtschaft und Umweltschutz. Zur Optimierung der Trassenführung im Vergleich zur 2006 planfestgestellten Trasse in Emmertsgrund/ Leimen prüfte terranets bw in enger Abstimmung in den vergangenen Monaten verschiedene Varianten sowohl umweltfachlich als auch technisch

Als Anregung aus der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde die Variante "Nußloch Süd" untersucht, die über das Gebiet der Gemeinde Nußloch am Rande des Steinbruchs entlang an der K4157 führt. Gegen die Variante "Nußloch Süd" sprechen die im Vergleich schwerwiegenden Auswirkungen auf Mensch und Natur. "Diese Trassenführung wäre mit einem erheblichen Eingriff in das Naturschutzgebiet ‚Nußlocher Wiesen‘ verbunden, in dem viele seltene Arten heimisch sind", erklärt Maren Raubenheimer, Projektleiterin der SEL im Abschnitt Mannheim – Hüffenhardt. Deswegen entschied sich terranets bw für die Trassenführung über Emmertsgrund/ Lingenthal. 

Für die Trassenführung in Emmertsgrund/ Lingental lag 2006 bereits eine Genehmigung vor. "Uns war wichtig, die Chance des bevorstehenden Genehmigungsverfahrens zu nutzen, um eine Verbesserung der Trassenführung zu erzielen", so Raubenheimer. Deshalb untersuchte terranets bw in diesem Bereich verschiedene Varianten zur Verlegung der Leitung. 

Das Ergebnis: terranets bw entscheidet sich für eine Querung mittels Bohrverfahren (geschlossene Querung). Die Leitung wird dabei mindestens vier Meter unter der Erdoberfläche verlegt. So bleiben sowohl Weinanbau-Flächen als auch Waldflächen erhalten. Für die geschlossene Querung sprechen ein deutlich reduzierter Eingriff in Weinanbauflächen und landwirtschaftliche genutzte Flächen, die Minimierung des Eingriffs in das FFH-Gebiet (Ausleger des Odenwaldes) sowie die Vermeidung einer Beeinträchtigung des Neubaugebietes "Kastanienbuckel" in Leimen (Lingental). Die Umsetzung der geschlossenen Querung ist technisch anspruchsvoller als eine offene Querung, bei der die Leitungsrohre in einem zuvor ausgehobenen Rohrgraben verlegt werden. Für die geschlossene Querung werden hingegen Bohrgruben am Beginn sowie am Ende der Bohrung eingerichtet. 

"Die SEL wird für die sichere Energieversorgung in Baden-Württemberg dringend gebraucht", bestätigt Raubenheimer. Den optimierten Trassenverlauf wird terranets bw mit ihrem Genehmigungsantrag Ende Mai 2023 beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RP Karlsruhe) einreichen. "Mit der geschlossenen Querung haben wir die Hinweise der betroffenen Winzer und der Stadt Heidelberg berücksichtigt und eine tragfähige Lösung entwickelt" so Raubenheimer. 

Bürger:innen können sich bei einem Infomarkt in Heidelberg am 20. März 2023, zwischen 17 Uhr und 20 Uhr informieren. Um Anmeldung zur Veranstaltung unter www.terranets-sel.de/infomarkt wird gebeten.

Über die Süddeutsche Erdgasleitung - SEL 

Die SEL ist Teil des notwendigen Umbaus der Energie-Infrastruktur. Während des Ausstiegs aus der Kohle- und Atomenergie stellt die SEL die Versorgung mit Wärme und Strom sicher. Als erste Wasserstoff-Pipeline in Baden-Württemberg mit Anbindung an europäische Transportrouten schafft sie zudem die Voraussetzungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. 

Die 250 km lange SEL wird in Abschnitten realisiert, abhängig von der konkreten Bedarfsentwicklung. Für fast 200 km der SEL liegen gültige Bau- und Betriebsgenehmigungen vor. Der erste Abschnitt von Heilbronn bis in den Kreis Ludwigsburg wird 2024 gebaut. 

Der rund 62 km lange Abschnitt im Regierungsbezirk Karlsruhe von Mannheim – Hüffenhardt befindet sich im Vergleich zu den anderen Abschnitten im frühesten Stadium der Planung. Den Antrag auf Planfeststellung wird terranets bw Ende Mai 2023 beim RP Karlsruhe einreichen. Im Planfeststellungsverfahren, das mit einem Beschluss des Regierungspräsidiums als der genehmigenden Behörde endet, wird die Bau- und Betriebsgenehmigung erteilt und der grundstücksscharfe Trassenverlauf bestätigt. Der rund 15 km lange Leitungsabschnitt von Mannheim-Straßenheim über Heddesheim, Ladenburg, Dossenheim und Edingen-Neckarhausen bis nach Heidelberg Grenzhof soll voraussichtlich bis 2027 realisiert werden. Der rund 47 km Leitungsabschnitt von Heidelberg Grenzhof über Leimen und Wiesloch bis nach Hüffenhardt soll voraussichtlich bis 2026 realisiert werden.

Ab 2030 wird die SEL auf den Transport von Wasserstoff umgestellt. Damit sorgt die SEL für die Anbindung von Baden-Württemberg an die europäische und bundesweite Wasserstoff-Infrastruktur.

Mehr Informationen zur SEL sind veröffentlicht unter www.terranets-sel.de.
 

Über die terranets bw GmbH
terranets bw ist unabhängiger Transportnetzbetreiber für Gas. Mit einem rund 2.750 km langen Gashochdruckleitungsnetz stellt terranets bw den diskriminierungsfreien Transport von Gas von Niedersachsen bis an den Bodensee sicher. Kunden bietet terranets bw eine Vielzahl an Dienstleistungen rund um den Gastransport und die Telekommunikationsinfrastruktur. 
Im Unternehmen mit neun Standorten in Baden-Württemberg und Hessen arbeiten rund 300 Mitarbeitende.

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