Die Geschäftsführerin des Gastransportnetzbetreibers terranets bw, Katrin Flinspach, betont die Bedeutung für die Energiewende in Deutschland. "Die Energiewende wird nur mit Wasserstoff gelingen. Deshalb ist die Umsetzung des H2-Kernnetzes essenziell: Denn das Kernnetz schafft Planbarkeit für Netzbetreiber, Industrie und Kommunen", so Flinspach.
Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB), darunter auch terranets bw, haben intensiv an der Modellierung des Kernnetzes gearbeitet: Bis 2032 soll ein bundesweites, rund 9.700 Kilometer umfassendes Wasserstoffnetz entstehen. Die Kosten in Höhe von 19,8 Milliarden Euro sollen dabei vom Bund und den Fernleitungsnetzbetreibern über ein Amortisationskonto vorfinanziert werden. Der Bund sichert dabei die Investitionen der FNBs ab, die sich spätestens bis 2055 amortisiert haben sollen.
Die kürzlich durchgeführte Bedarfsabfrage unter der Schirmherrschaft des Landes Baden-Württemberg bestätigt umfassende Wasserstoffbedarfe in Baden-Württemberg und unterstreicht die Notwendigkeit der Planungen, die terranets bw in das Kernnetz einbringen möchte. Industrie, Versorger und Kommunen melden hohe Bedarfe an Wasserstoff ab 2030. Die Ergebnisse sind veröffentlicht unter: H2-Bedarfsabfrage in Baden-Württemberg: Land ermittelt H2-Bedarf (plattform-h2bw.de)
Bis 2032 will terranets bw Wasserstoff über folgende Transportrouten verfügbar machen:
Ab 2028 soll mit dem Projekt RHYn Interco das erste H2-Netz in Baden-Württemberg geschaffen werden mit einer grenzüberschreitenden Verbindung nach Frankreich. RHYn Interco soll ab 2028 auch Industriekunden bei Freiburg i. B. anbinden.
Als Bestandteil des 1.100 km umfassenden Projekts Flow - making hydrogen happen soll
die Region Rhein-Neckar und der Großraum Stuttgart ab 2030 über die Umstellung der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) auf Wasserstoff angebunden werden,
die Erweiterung der SEL bis nach Bayern bis 2032 den Transport von Wasserstoff in den Süden Deutschlands weiter vorantreiben,
mit der Umstellung einer bestehenden Gasleitung Wasserstoff bis an den Bodensee und Oberschwaben transportiert werden.
Die Planung gibt einen Fahrplan für die Wasserstoff-Transformation in den kommenden Jahren vor. "Die Energiewende ist unsere gemeinsame Verantwortung und braucht den engen Schulterschluss der Bundesregierung mit den Gastransportnetzbetreibern. Die FNBs legen mit dem Kernnetz den Grundstein für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Damit die vorliegenden Planungen realisiert werden braucht es allerdings eine kapitalmarktfähige Ausgestaltung des jetzt von der Bundesregierung geschaffenen Finanzierungsrahmens", so Katrin Flinspach.