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Starke Partnerschaft bereitet den Weg für Wasserstoff in Nordhessen und Südniedersachsen

Marktabfrage im Rahmen des ersten integrierten Netzentwicklungsplan hat ergeben: Wasserstoffbedarf in Nordhessen steigt ab Mitte der 2030er Jahre stark | Kooperation aus Fernleitungs- und Verteilnetzbetreibern bereitet den Weg für die Wasserstofftransformation in Nordhessen und Südniedersachsen

Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle für die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland. Entscheidend ist insbesondere der Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur, welche Produktionsschwerpunkte mit Verbrauchern verbindet. Um die Transformation von Erdgas hin zu Wasserstoff weiter voranzutreiben, haben sich sechs Netzbetreiber zu einer starken Partnerschaft für Nordhessen und Südniedersachsen entschlossen: die beiden überregionalen Transportnetzbetreiber terranets bw GmbH und Thyssengas GmbH, deren Pipelines Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes sein werden, und die regionalen Netzbetreiber Städtische Werke Netz + Service GmbH und EAM GmbH & Co. KG aus Kassel, Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, Stadtwerke Göttingen AG, über deren Netze Industrie, Gewerbe und Haushalte mit Energie versorgt werden. 

Damit der Umbau der Energienetze – bei gleichzeitiger Versorgung mit Erdgas und Wasserstoff – gelingt, braucht es neben einer validen Bedarfserhebung auch eine sehr enge Abstimmung zwischen überregionalen und regionalen Netzbetreibern. Grundlage für die Planung der Umstellung von Gasnetzen auf den Transport von Wasserstoff ist die Bedarfserhebung. Bei der ersten deutschlandweiten, integrierten Marktabfrage zur Bedarfsentwicklung von Strom, Erdgas und Wasserstoff meldeten Energieversorger in Nordhessen und Südniedersachsen im März 2024 eine signifikante Nachfrage an Wasserstoff für die Zukunft.

Darauf aufbauend entwickeln die Netzbetreiber die konkrete Transformationsplanung. Beim ersten gemeinsamen Treffen in Kassel nahmen die Partner die Infrastruktur in Nordhessen und Südniedersachsen in den Blick. "Die Werkstoffe der Gasleitungen sind grundsätzlich gut für den Transport mit Wasserstoff geeignet. Erste Ergebnisse der Integritätsbewertung bestätigen, dass unsere Netze für den Beginn des Wasserstofftransports gut aufgestellt sind", erklärt Arvid Heidenwolf, Ansprechpartner in der Netzkundenbetreuung des Transportnetzbetreibers terranets bw GmbH. Er arbeitet an der Entwicklung der Wasserstoffperspektive für Nordhessen. 

"Um passende Transportrouten zu entwickeln ist der enge Austausch mit den Netzbetreibern in der Region besonders wichtig". Nordhessen soll zukünftig auch durch das Transportsystem der Thyssengas GmbH angebunden werden.

"Wir wollen mit unseren Transportleitungen, die Teil des Wasserstoff-Kernnetzes sind, die Region in das übrige deutschlandweite Wasserstoff-Kernnetz integrieren. So können wir der vor Ort ansässigen Industrie eine Perspektive geben, ihre Klimaziele zu erreichen", erklärt Ansgar Taubitz, Referent Marktentwicklung Wasserstoff, der Thyssengas GmbH.  

"In Kassel und Nordhessen gibt es Industrie und produzierendes Gewerbe mit Prozessen, die hohe Temperaturen und Energiedichten erforderlich machen. Für diese Kunden wollen wir Lösungen anbieten, die auf Wasserstoff basieren. Die Möglichkeit, bereits in weniger als zehn Jahren Wasserstoff verfügbar zu haben, stärkt den Industriestandort Kassel und Nordhessen", sagt Andreas Kreher, technischer Geschäftsführer der Städtische Werke Netz + Service GmbH aus Kassel.

"Mit dieser Kooperation ergeben sich für die EAM Netz GmbH potenziell neue Möglichkeiten, bisher mit Erdgas versorgte Industrie- und Gewerbekunden in den nächsten Jahren an ein Wasserstoffnetz anzubinden. Für die Region Nordhessen ist das ein sehr positives Szenario", erklärt Olaf Alm, Leiter Netze der EAM Netz GmbH.

"Diese Partnerschaft ist das Startsignal für eine erfolgreiche und bedarfsgerechte Transformation unseres Gasnetzes. Denn nur dann können wir auch für jeden unserer Kunden eine passende nachhaltige und zuverlässige Energielösung prüfen und anbieten," erklärt Frank Benz, Geschäftsführer der Energie Waldeck-Frankenberg GmbH, die als Verteilnetzbetreiber in ihrem Gebiet in Nordhessen derzeit etwa 25.000 Kund:innen mit Gas beliefert.

Dr. Gerd Rappenecker, Technischer Vorstand der Stadtwerke Göttingen AG erklärt: "Der Anschluss Göttingens an das Wasserstoff-Transportnetz stellt für unsere Netzkunden eine wichtige, langfristige Perspektive und einen grundlegenden Standortfaktor für Gewerbe, Dienstleistung und Forschung dar." 

In den kommenden Monaten soll die Planung für die Umstellung der Netze von Erdgas auf Wasserstoff weiter konkretisiert werden. Das Ziel: Die gemeinsame Erarbeitung eines validen Netzkonzeptes zwischen den Netzbetreibern, das Planbarkeit für Industrie, Haushalte und Gewerbe schafft.

Über terranets bw GmbH
terranets bw ist unabhängiger Transportnetzbetreiber für Gas. Mit einem rund 2.750 km langen Gashochdruckleitungsnetz stellt terranets bw den diskriminierungsfreien Transport von Gas von Niedersachsen bis an den Bodensee sicher. Kunden bietet terranets bw eine Vielzahl an Dienstleistungen rund um den Gastransport und die Telekommunikationsinfrastruktur. 
Im Unternehmen mit neun Standorten in Baden-Württemberg und Hessen arbeiten rund 300 Mitarbeitende.

Über Thyssengas GmbH
Die Thyssengas GmbH ist ein deutscher Fernleitungsnetzbetreiber. Hauptsitz des Unternehmens, das im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist Dortmund. Thyssengas betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen, einzelne Leitungen 
aber auch in Niedersachsen. Darüber werden sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke versorgt. Für die klimaneutrale Zukunft setzt Thyssengas auf den gasförmigen Energieträger Wasserstoff. Der Dortmunder Netzbetreiber engagiert sich dazu in zahlreichen Initiativen. Gleichzeitig investiert er gezielt in die Umstellung seines Leitungssystems, um einen schnellen Wasserstoff Hochlauf als Teil der Energiewende möglich zu machen. An sieben 
Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Tendenz steigend. 

Über Städtische Werke Netz + Service GmbH
Die Städtische Werke Netz + Service GmbH betreibt die Strom- und Gasnetze sowie die Straßenbeleuchtung in Kassel, im Auftrag von KASSELWASSER die Wassergewinnung und -verteilung in Kassel und Vellmar. Messen, Dokumentieren, Überwachen und Steuern komplexer technischer Prozesse ist Alltag für die knapp 500 Mitarbeiter und Auszubildende. Lange gewachsenes Know-how und ein lebendiger Teamgeist zeichnen das Unternehmen aus. Zum Wohle der Bürger, Kommunen und Unternehmen.

Über EAM GmbH & Co. KG 
Als Netzbetreiber sorgt die EAM GmbH & Co. KG für den sicheren und zuverlässigen Strom- und Gastransport in weiten Teilen Hessens sowie in Südniedersachsen und Teilen von Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.
Bereits seit über 90 Jahren trägt die EAM GmbH & Co. KG nachhaltig Verantwortung für rund 1,4 Millionen Menschen und ist tief in der Region verwurzelt. Ihre intelligenten Netze sorgen für eine sichere Energieversorgung auch in Zukunft und liefern somit nicht nur Energie, sondern auch Lebensqualität in der Region. 

Über Energie Waldeck-Frankenberg GmbH
Als regional verwurzelter Energieversorger und -dienstleister in der Region Nordhessen bietet die Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF) umfassende Lösungen aus einer Hand. Das Unternehmen steht den Menschen, Unternehmen und mit ihr verbundenen Kommunen der Region als zuverlässiger Ansprechpartner zur Seite. Die EWF versorgt mehr als 90.000 Haushalte mit Strom, liefert zudem zuverlässig Gas und Wärme und entwickelt gemeinsam mit über 400 engagierten Mitarbeitern nachhaltige und innovative Produkte und Dienstleistungen.

Über Stadtwerke Göttingen AG
Seit über 150 Jahren sind die Stadtwerke Göttingen als regionaler Energieversorger tätig. Heute versorgen wir über 120.000 Menschen rund um die Uhr mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Energie. Als modernes kommunales Unternehmen betreiben wir außerdem zwei Parkhäuser mit fast 1.000 Plätzen zentral in der Göttinger Innenstadt. Und wir sind Arbeitgeber für 180 MitarbeiterInnen. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir Produkte, Projekte und Energielösungen, die ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind.

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