Der vergangene Winter war in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich. Die Speicherfüllstände, die ein wichtiger Indikator für die sichere Versorgung sind, lagen zu Beginn des Winters deutlich unter Vorjahresniveau. Gleichzeitig waren die Handelspreise für Erdgas so hoch, dass viele Gashändler aus den Speichern ausspeicherten, statt diese für den Winter zu befüllen.
Durch die engmaschige Beobachtung der Speicherfüllstände konnten die Fernleitungsnetzbetreiber im Dezember vorsorglich bewährte Sicherungsinstrumente einsetzen, um die Versorgungssicherheit, insbesondere in Süddeutschland, für eine Kälteperiode zum Ende des Winters abzusichern. Gemeinsam mit der Marktgebietsverantwortlichen, der Trading Hub Europe (THE) wurden Long Term Options (LTO) kontrahiert, die schnell Wirkung zeigten. Die Speicherfüllstände entwickelten sich bis Ende März 2022 auf ein jahreszeiten-typisches, wenn auch unterdurchschnittliches Niveau.
Mit dem Angriff der Ukraine durch Russland ist die Versorgungssicherheit mit Erdgas dramatisch in das Bewusstsein gerückt. Die Fernleitungsnetzbetreiber stellen sich dieser herausfordernden Lage und bereiten sich auf europäischer und deutscher Ebene auf den Ausfall russischer Gaslieferungen als ein mögliches Szenario vor.
terranets bw hat mit dem Ausrufen der Frühwarnstufe am 30. März durch das BMWK den engen Austausch mit Behörden, Fernleitungsnetzbetreibern, Verbänden und Verteilnetzbetreibern im Versorgungsgebiet weiter intensiviert. Über die aktuelle Lage informieren wir regelmäßig, auch auf unserer Website unter Aktuelles > Aktuelle Lage Gasversorgung.
Mehr zur Versorgungssituation erfahren Sie im Winterrückblick 2021/2022 der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber.