Landesweite Erhebung der Wasserstoff-Bedarfe zeigt signifikant wachsende Bedarfe in vielen Regionen auf

Stuttgart, 19.12.2023 Unter der Schirmherrschaft des Landes Baden-Württemberg setzte ein breites Bündnis diesen Sommer eine Kampagne zur Ermittlung der künftigen Wasserstoff-Bedarfe um. Knapp 500 Unternehmen und regionale Netzbetreiber meldeten ihre stark wachsenden Wasserstoff-Bedarfe. Nun ist die detaillierte Auswertung der Abfrage veröffentlicht. 

Das Ergebnis der detaillierten Auswertung: Wasserstoff wird in vielen Regionen Baden-Württembergs einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Klimaneutralität leisten. Die Meldungen der Unternehmen und regionalen Netzbetreiber, die im Rahmen der Kampagne eingegangen sind, zeigen deutlich: bis 2040 werden in vielen Regionen Baden-Württembergs große Mengen Wasserstoff benötigt. 

Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit des schnellen Aufbaus eines Wasserstoffnetzes

"Als Pipelinebetreiber", so Geschäftsführerin Katrin Flinspach, "arbeiten wir bei terranets bw mit Hochdruck daran, die Anbindung von Baden-Württemberg an das Backbone-Netz sicherzustellen. Die Bedarfsmeldungen bestätigen unsere Planungen für den Aufbau eines Wasserstoffnetzes." 

Die vom Gastransportnetzbetreiber terranets bw geplanten, ersten Wasserstoff-Pipelines könnten die in diesen Regionen gemeldeten Bedarfe für 2032 decken. In das bundesweite Wasserstoff-Kernnetz, das bis 2032 realisiert werden soll, möchte terranets bw mehrere Transportrouten für die Anbindung erster Regionen einbringen: 

• ab 2028 Anbindung der Region südlicher Oberrhein, 
• ab 2030 Anbindung der Region Rhein-Neckar und des Großraumes Stuttgart,
• bis 2032 Erweiterung der Anbindung in den Raum Göppingen/ Heidenheim/ Ulm sowie Anbindung des Raumes Bodensee/ Oberschwaben

terranets bw plant die Anbindung weiterer Regionen in Baden-Württemberg 

Das Wasserstoff-Kernnetz soll der Startschuss für den Wasserstoffhochlauf sein. "Wir werden den Aufbau des Wasserstoffnetzes noch weiter vorantreiben und bedarfsorientiert weitere Regionen erschließen", so Flinspach. "Für die weitere Umstellungsplanung liefert die detaillierte Auswertung der landesweiten Bedarfsabfrage wichtige Anhaltspunkte. Die konkrete Planung setzen wir im engen Austausch mit Stadtwerken und Verteilnetzbetreibern um".

Die Ergebnisse nach Verbrauchsregionen sind veröffentlicht unter www.h2-fuer-bw.de.

• Für 2032 melden Kunden in der Region Rhein-Neckar und dem Großraum Stuttgart einen Bedarf von mehr als 28 TWh pro Jahr (Menge) und 7 GWh pro Stunde (Leistung); für 2040 rund 37 TWh pro Jahr (Menge) und fast 12 GWh pro Stunde (Leistung).
• Im Raum Bodensee/ Oberschwaben melden Kunden für 2032 einen Bedarf von fast 3 TWh pro Jahr (Menge) und fast 1 GWh pro Stunde (Leistung); bis 2040 steigt der Bedarf auf fast 10 TWh pro Jahr (Menge) und mehr als 2,5 GWh pro Stunde (Leistung).
• Für 2032 melden Kunden in der Region Schwarzwald-Baar mehr als 3,5 TWh pro Jahr (Menge) und fast 1 GWh (Leistung); für 2040 rund 5,5 TWh pro Jahr (Menge) und fast 3 GWh (Leistung).
• Im Raum Göppingen/ Heidenheim/ Ulm melden Kunden für 2032 fast 8 TWh pro Jahr (Menge) und mehr als 1,5 GWh pro Stunde (Leistung); für 2040 mehr als 15 TWh pro Jahr (Menge) und fast 3 GWh pro Stunde (Leistung).
• In der Region südlicher Oberrhein melden Kunden für 2032 mehr als 7,5 TWh pro Jahr (Menge) und etwas mehr als 1 GWh pro Stunde (Leistung); für 2040 18 TWh pro Jahr (Menge) und mehr als 3,5 GWh pro Stunde (Leistung).

terranets bw ist Treiber für die Wasserstofftransformation

Die Bundesregierung hat die deutschen Gastransportnetzbetreiber, darunter terranets bw, mit der Planung der Transportnetze für Wasserstoff beauftragt. Ab nächstem Jahr startet der erste Turnus der nationalen, integrierten Ausbauplanung für Methan und Wasserstoff für die kommenden zehn Jahre. Zukünftig wird der Bedarf an Um- und Ausbaumaßnahmen alle zwei Jahre durch die Netzbetreiber überprüft und nach öffentlicher Konsultation durch die Bundesnetzagentur bestätigt werden. "Damit die Bedarfe in die bundesweite Netzausbauplanung bis 2034 verbindlich eingebracht werden können", erklärt Geschäftsführerin Flinspach, "müssen sich Unternehmen und regionale Netzbetreiber bei der nationalen Bedarfsabfrage für Erdgas und Wasserstoff Anfang des Jahres 2024 einbringen". 

Dass sich die Meldung von Bedarfen auszahlt, zeigt die Planung des Wasserstoff-Kernnetzes. Bei der Modellierung des Ausbaus bis 2032 wurden u. a. die bei der deutschlandweiten Abfrage aus dem Jahr 2021 gemeldeten Bedarfe berücksichtigt. 

"Die Energiewende ist unsere gemeinsame Verantwortung. Die ermittelten Wasserstoff-Bedarfe unterstreichen, dass wir ein leistungsfähiges Wasserstoffnetz in Deutschland und Baden-Württemberg brauchen", so Flinspach. "Nun braucht es nur noch einen langfristig verlässlichen Rahmen für die notwendigen Zukunftsinvestitionen. Nur so können wir den Wasserstoffnetzaufbau zügig vorantreiben und die Energiewende erfolgreich gestalten." 

Mehr Information zu den Wasserstoff-Aktivitäten der terranets bw finden Sie unter
www.terranets-bw.de/wasserstoff
www.h2-fuer-bw.de

Über terranets bw
terranets bw ist unabhängiger Transportnetzbetreiber für Gas. Mit einem rund 2.750 km langen Gashochdruckleitungsnetz stellt terranets bw den diskriminierungsfreien Transport von Gas von Niedersachsen bis an den Bodensee sicher. Kunden bietet terranets bw eine Vielzahl an Dienstleistungen rund um den Gastransport und die Telekommunikationsinfrastruktur. Im Unternehmen mit neun Standorten in Baden-Württemberg und Hessen arbeiten rund 300 Mitarbeitende.

"Wasserstoff für Baden-Württemberg" – eine Initiative der terranets bw
terranets bw setzt sich mit seiner Initiative "H2 für BW" für die Anbindung von Baden-Württemberg an die deutsche und europäische Wasserstoffinfrastruktur ein. Auf der Plattform www.h2-fuer-bw.de teilt terranets bw transparent seine Planungen, konkrete Umstellungsprojekte und ermittelt künftige Wasserstoff-Bedarfe. Gemeinsam mit Netzbetreibern und Wasserstofferzeugern arbeitet das Unternehmen an belastbaren Transportrouten von den Quellen bis zu den Bedarfsschwerpunkten in Baden-Württemberg.